Angst, Burnout, Depression
Bewegung der Psyche

Körper, Emotion und Psyche
Denken, Fühlen, Wahrnehmung und (Handlungs-)Bewegung hängen mit unserer Persönlichkeit und unserem Selbstbild untrennbar zusammen. Menschliche Reflexe wie die Reaktion auf Angst oder Stress haben unmittelbare Auswirkungen auf Atmung, Herz oder die Organisation des Brustkorbs. Diese Empfindungen interpretieren wir als Emotionen. Alle Gefühle, die wir wahrnehmen, werden durch unseren Körper empfunden. Soziale Ängste, Phobien, Stottern, Angsterkrankungen, PTBS, Mutismus, psychosomatische Erkrankungen, Schüchternheit - all das wird in erster Linie als psychologische Angelegenheit interpretiert. Dabei gibt es immer direkte Wechselwirkungen mit dem Körper. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass wir über den Körper die psychische Ebene erreichen und verändern können.
Bewegung und Handlung
Verletzungen, Druck und Traumata hinterlassen Spuren in unserem Körper, unabhängig davon ob sie psychischer oder physischer Natur waren.
Somatische Methoden arbeiten in erster Linie mit Bewegung und Berührung. Moshe Feldenkrais hielt sie für die am leichtesten veränderbare Komponente der menschlichen Entwicklung, aber sein Ziel war die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit mit allen Facetten.
Sämtliche spezifischen Eigenarten und Handlungsgewohnheiten, die uns als Individuum einzigartig machen, entstehen aus Bewegungen: Wie wir nach einer Kaffeetasse greifen, unsere Mimik benutzen oder mit anderen Menschen kommunizieren. Bewegung bestimmt jede einzelne unserer Handlungen. Sie umfasst die Muskulatur unserer Ohrknöchelchen über die Darmperistaltik bis hin zum Herzschlag.
Diese Bewegungsvorgänge werden durch unsere lebenslange Erfahrung geprägt: durch Bewegungserfahrung beim Spielen oder Sport, unser familiäres und berufliches Umfeld und tägliche Verhaltensweisen – aber auch durch Verletzungen und Traumata, sowohl auf emotionaler als auch auf körperlicher Ebene. Unsere Bewegungen entstehen aus der Summe unserer Erfahrungen. Unsere gesamte Biographie ist darin enthalten.
Bewegung und Emotion
Anspannung
Unser Denken und unsere Erwartungshaltung beeinflussen Wahrnehmung und Handlungen (Handlung wird in und durch unsere Bewegungen sichtbar).
Unter dem Einfluss einer negativen Erwartungshaltung oder einem ängstlichen Gefühl konzentrieren wir uns stärker auf unsere Umwelt, die Wahrnehmung wird geschärft. Die Schultern ziehen sich hoch, der Muskeltonus in Beinen oder der Körpervorderseite erhöht sich in einer unbewussten Vorbereitung auf Flucht – oder Schutzhandlungen. Der Organismus entwickelt gleichzeitig eine Überaufmerksamkeit (Hypervigilanz) und eine Überreaktion auf äußerliche Reize (z. B. Berührung).
Anspannung steigert unsere Leistungsfähigkeit und verleiht uns Energie.
Entspannung
Eine Entspannung des Körpers kann dagegen dazu führen, dass unsere Wahrnehmungen ruhiger werden. Durch die abnehmende Erregung im Gehirn können Reize besser verarbeitet werden, durch die Beruhigung unserer Emotionen wirken sie weniger bedrohlich.
So wie Angst im Körper Alarm bzw. die Kampf-und-Flucht-Reaktion auslöst, erreicht körperliche Entspannung das Gegenteil. Atmung und Herzschlag beruhigen sich, das meldet dem Gehirn zurück „alles ist gut“. Das wirkt sich unmittelbar auf Angst oder negative Stimmungen aus.
Seelische Belastungen oder Traumata brauchen Zeit, um zu heilen. Erst danach denkt man daran, dass auch der Körper Hilfe gebrauchen könnte. Dabei kann er selbst uns helfen, schneller aus Krisen herauszukommen. Ein sicheres Gespür für Balance und die Überzeugung, sich in der Umwelt ungefährdet bewegen zu können, stärken unser Selbstbewusstsein. Das lässt uns in sozialen Situationen sicherer auftreten, und die Erinnerung an erfolgreich bestandene Aufgaben steigert das Selbstvertrauen. Unsere Beziehung zu unserer Umwelt und unser Selbstbild verändern sich ständig durch unsere Gedanken und körperlichen Erfahrungen. Probleme, die wir auf psychischer Ebene gerade nicht lösen können, erhalten durch unterstützende körperliche Erfahrungen zumindest Entlastung und neue Perspektiven.
Somatische Therapien bieten verschiedene Möglichkeiten an, körperliche Erfahrungen neu zu erleben und darüber Psyche und Emotionen zu beeinflussen.
In akuten oder schweren Fällen ersetzt Komplementärmedizin keine ärztliche oder therapeutische Behandlung, kann aber begleitend oder unterstützend eingesetzt werden.
Drei Ansätze, mit denen der Körper bei psychischen und emotionalen Themen helfen kann.
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Loslassen
Erleben Sie wie Bewegungen der Rippen und eine Entspannung des Zwerchfells ihre Atmung verändern können. Im Lauf einer Einzelstunde werden Sie tiefer und ruhiger atmen, der Druck auf der Brust löst sich auf. Bei vielen Klienten stellt sich dadurch ein Gefühl von Ruhe und Erleichterung ein.
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Zu sich selbst kommen
Stress, Druck und Angst blenden Wahrnehmung und Körperempfinden aus. Körper, Emotionen und Wahrnehmung in Einklang zu bringen könnte man als Definition von Gesundheit bezeichnen. Was auf psychischer Ebene schwer zugänglich ist kann in einem anderen Kontext verändert werden. Feldenkrais hilft Ihnen die Grundlagen (wieder) zu entdecken die schon immer da waren.
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Sicherheit
Sie haben in den Einzelstunden die Möglichkeit so viel Kontrolle abzugeben oder zu behalten wie Sie möchten. Die Interaktion ist größtenteils nonverbal. Wir können ganz ohne konkrete Thematisierung von Inhalten auf der körperlichen Ebene bleiben und dort Ansatzpunkte finden.
Sie können zwischen verschiedenen Herangehensweisen wählen:
Kurze Termine (bis zu 30 Minuten)
In der Praxis oder per Zoom
Verbal angeleitet oder mit Hilfe von Berührungen.
Nächste Schritte
Lassen Sie mich wissen wie ich es für Sie einfacher machen kann - per Mail oder Telefon.
Wenn Sie sich vorab informieren wollen wie eine Einzelstunde verläuft finden Sie hier weitere Informationen.
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Stress - warum wir ihn empfinden und was dagegen hilft
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Was Berührung so wirkungsvoll macht
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Emotion, Bewegung und Handlung
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Ein Körper besteht aus mehr als Muskeln